04. RATT 2010

Gute Aussicht auf das 5. RATT 2010



Das 4. RATT

Das 4. Ravensburger Teleskoptreffen (RATT) fand vom 1. bis 3. Oktober 2010 auf dem Teufelsberg statt. Zwar mit weniger Beteiligung wie im letzten aber alle Besucher, Hobbyastronomen und das RATT-Team wurden mit durchweg super Wetter belohnt. Die familiäre Atmosphäre war wieder sensationell. Wie viele Besucher werden wir in diesem Jahr auf dem vierten Teleskoptreffen auf dem Teufelsberg begrüßen dürfen? Diese Frage haben sich die Organisatoren, Hans-Jürgen Merk, Jochen Herrmann und Carsten Przygoda, gestellt nachdem die BTM im September abgesagt wurde und der Freitag mit Regen begonnen hatte. Aber ein Lichtblick war die Wettervorhersage von Meteoblue, das uns für Freitag und Samstag klare Nächte vorhersagte.
Gegen 16 Uhr konnten wir die ersten Besucher auf dem RATT-Gelände begrüßen. Bis zum Einbruch der Dunkelheit haben etwa 20 Beobachter ihre Geräten und teilweise auch ihre Zelte aufgebaut. Weitere Besucher haben sich gegen Später auch zum Mitbeobachten eingefunden. Der Himmel klarte schnell auf und das Seeing wurde sehr gut. Nur die hohe Luftfeuchtigkeit hat den einen oder anderen zu wilden Spiegel-frei-föhn-Aktionen veranlasst. War im letzten Jahr M13 der Beobachtungsrenner, so waren es in diesem Jahr Jupiter und der Komet 103/Hartley. Auch einige Galaxien und Nebel wurden beobachtet, gezeichnet oder fotografiert. Für den einen oder anderen endete die Beobachtung erst gegen drei Uhr, als Wolken den Himmel wieder verdeckten.
Leider haben uns der eine oder andere in der Nacht wieder verlassen aber die Mehrzahl trotzte der Kälte und hat im Zelt, Auto oder Wohnwagen übernachteten.
Der Samstag begann mit Regen und starker Bewölkung, die aber dank dem Fön im Laufe des Tages wieder verschwand und sogar das tolle Alpenpanorama zu sehen war. Bei Sonnenschein und einem leichten Wind kamen weitere Hobbyastronomen und bauten ihr Equipment auf. Am Nachmittag gab es unter großer Beteiligung die Vorträge von Peter Wüst aus Überlingen und Peter Schneider aus Tettnang. Peter Wüst berichtete uns von einem 2000 Jahre alten Astrocomputer, einem Mechanismus mit dem man Finsternisse berechnen und vorherbestimmen konnte. Die spannende Geschichte ging vom Fund vor Griechenland über die Analyse, Deutung bis hin zur Rekonstruktion. Im zweiten Vortrag wurden uns der Aufbau des Auges und Funktionsweise des Sehens erläutert.
Bei unserem Gewinnspiel haben 31 Personen mitgemacht. Leider hatten nur 16 Personen die richtige Antwort abgegeben.
Die richtigen Antworten auf die Fragen waren:
1. Wie bezeichnen die Wissenschaftler von CASSINI scherzhaft den äußeren großen Saturnmond Iapetus? Kosmische Walnuss 
2. In welchem Sternbild liegt ein Deep-Sky-Highligthts NGC 278? Kassiopeia 
3. Wie viele Sterne enthält der erste Teil der Bonner Durchmusterung (BD)? 324189
4. Wer hat offiziell die erste Parallaxe eines Fixstern gemessen und wann? Friedrich Wilhelm Bessel
5. Wann wurde offiziell die erste Parallaxe eines Fixstern gemessen? 1838/39
Leider war von den 16 Personen bei der Verlosung nur eine Person anwesend. Das Heft "Unsere Sonne" - Sterne und Weltraum hat Andreas S. aus Horgenzell gewonnen. Der zweite und erste Preis konnten somit nicht vergeben werden.
Nach einem guten und reichlichen Vesper bei Jochums ging es wieder zurück auf den Beobachtungsplatz. In der ersten Nachthälfte huschten immer wieder kleine und große Wolkenbänder über den Himmel, die später dann ganz verschwunden waren. Das Seeing war teilweise besser, als in der ersten Nacht und auch die Luftfeuchtigkeit war geringer. Jupiter bot ein besonderes Schauspiel. Einer seiner Monde warf beim Transit seinen Schatten auf seine Oberfläche. Das Band und der Fleck waren auch gut zu erkennen. Neben den Beobachtungen wurden auch viele Probleme mit dem Equipment und der Fotografie erörtert um gemeinsam Lösungen zu finden.
Am Sonntagmorgen haben sich die letzten Übernachtungsgästen noch mit einem Frühstück gestärkt bevor die Heimreise angetreten wurde. Das vierte Ravensburger Teleskoptreffen wieder ein großer Erfolg bei tollem Wetter. Die Resonanz unter den Besuchern war durchweg positiv vor allem das familiäre Ambiente hat den neuen Besuchern sehr gefallen.
Zum Schluß wollen wir auch der Famile Jochum bedanken, die uns mit Speisen und Getränken ihres Bioland-Hofes verköstigt haben.
Wer noch Bilder hat kann diese uns mailen.
Johannes Hildebrandt hat ein tolles Zeitraffer-Video RATT 2010 gemacht